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„Quand la chanson se souvient de la Shoah“ 15.05.2019

Mit Liedern an den Holocaust erinnern

Dieses ungewöhnliche Konzert fand am 15. Mai 2019 an unserem Gymnasium statt.
Der Akkordeonist Fred Ferrand sowie Aimée Leballeur, Lila Tamazit, Valérian Renault als Sänger nahmen uns mit auf einem Streifzug von der Nachkriegszeit (1948) bis in die Gegenwart (2010) und machten die Entwicklung des Gedenkens an den Holocaust, im Französischen „Shoa“, in den Liedern für uns greifbar.
Während die Verdrängung des Erlebten unmittelbar nach dem Krieg vorherrschte, begannen in den 1960/70er Jahren jüdischstämmige Künstler Schicksale der eigenen Familie zu verarbeiten. Doch es sollte bis in die 1990er Jahre dauern, dass sich Frankreich der eigenen Mitschuld und Verantwortung an der Verfolgung der jüdischen Mitbürger bewusst wurde.

Mit viel Musikalität interpretierten die vier Künstler zahlreiche Werke u.a. von Jean Ferrat (Nuit et Brouillard), Barbara (Mon enfance), Serge Gainsbourg (Yellow star) und Gilbert Bécaud (Bravo). Initiatorin dieses Konzertes ist Hélène Mouchard-Zay, Tochter des 1944 von französischen Milizionären ermordeten bedeutenden Bildungsminister Jean Zay.
Das in Kooperation des Landes Sachsen-Anhalt mit der französischen Partnerregion Centre entstandene Projekt zeigt, dass Musik ein großartiges Medium lebendiger Erinnerungskultur sein kann.
Ein großer Dank geht an Dr. Christophe Losfeld für seine erklärenden Worte.

Katrin Fruth